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Georg Engelbert Graf (1881-1952)

Georg Engelbert GrafGeorg Engelbert Graf wurde 1881 in Bobstadt (heute Stadtteil von Bürstadt) geboren und schloss seine Schulzeit in Bensheim im Jahre 1900 mit dem Abitur ab. Anschließend zog er nach Berlin, um dort zu studieren. Er verblieb in Berlin und trat 1917 der USPD bei. 1922 wechselte er zur SPD. Von 1928 bis 1933 war er Mitglied des Reichstages und betätigte sich - neben seiner politischen Ämter und Aktivitäten - auch als Schriftsteller und Herausgeber. Während des Dritten Reiches war er als freier Schriftsteller tätig und trat im Zweiten Weltkrieg als Truppenbetreuer in Erscheinung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er kurzzeitig Mitglied der SED, ging 1948 wieder nach West-Berlin und trat dort wieder in die SPD ein.

Georg Engelbert Graf "Das Winzerfest" (1943)Während seiner Tätigkeit als freier Schriftsteller veröffentlichte er 1943 seinen Roman "Das Winzerfest", welcher die Entstehung und die Geschehnisse rund um das Bergsträßer Winzerfest darstellen. Als Hauptfigur tritt Felix Falck auf. Viele Details decken sich mit Joseph Stolls Lebenslauf und auch Bensheim, im Roman Holdersheim genannt, ist aufgrund der Fülle an authentischen Bezügen wiederzuerkennen.

In einem Brief vom 10. August 1943 bittet Georg Engelbert Graf seinen Freund Joseph Stoll, seinen Roman in Bensheim in Umlauf zu bringen und ihn medial bekannt zu machen.

"Lieber Seppl, hier mein neueste Opus! Du wirst Dich - und vielleicht auch andere! - wiedererkennen und unser geliebtes Bensheim alias Holdersheim ebenfalls. Weil es ein Bensheimer Roman ist, wirst Du vielleicht durch Empfehlung in der Lehrmittelapotheke und in der Bensheimer Presse auch etwas dazu tun können. [...] Herzliche Grüße Georg Engelbert Graf"

Der Roman wurde am 20.12.1943 im Bergsträßer Anzeiger erwähnt und eine Radiobesprechung erfolgte am 15. November 1943.

Der Roman basiert auf dem von Graf bereits 1936 veröffentlichten Theaterstück "Wir kurbeln selber an", welches als Hauptfigur explizit Joseph Stoll nennt.

Dokumente

Dokument Zeitungsartikel und Berichte zum Roman "Das Winzerfest"
Zeitungsartikel und Berichte zu Georg Engelbert Graf - Das Winzerfest Zeitungsartikel und Berichte zu Georg Engelbert Graf - Das Winzerfest

  • Bergsträßer Anzeigeblatt, 20. Dezember 1943.
  • Besprechung von Gg.E.Graf, "Das Winzerfest" im Rundfunk (Sender Hamburg) am 15. November 1943.
  • Bergsträßer Anzeiger, 13.07.1995.
  • Bergsträßer Anzeiger, 14.07.1995.
  • Bergsträßer Anzeiger, 08.12.2022.
  • Beilage zur Ausgabe vom 1. September 2023 des Bergsträßer Anzeigers - 85. Bergsträßer Winzerfest.
  • Mitteilungen des Museumsvereins, 2. Halbjahr 2023, Fundstücke aus dem Stadtarchiv: Das Typoskript „Wir kurbeln selber an!“
  • Dokument Schreiben von Georg Engelbert Graf an Joseph Stoll
    Begleitschreiben zu dem Roman "Das Winzerfest" von Georg Engelbert Graf an Joseph Stoll Begleitbrief von Engelbert Graf an Joseph Stoll zu dem Roman "Das Winzerfest". Text: "Berlin W. 70. Holzstraße 60; 10.08.1943; Lieber Seppl! Hier mein neustes Opus! Du wirst Dich - und vielleicht auch andere! - darin wiedererkennen und unser geliebtes Bensheim al. Holdersheim ebenfalls. Weil es ein Bensheimer Roman ist, wirst Du vielleicht durch Empfehlung in der Lehrmittelapotheke [Anm.: gemeint ist die Lehrmittelanstalt, ein Bensheimer Verlag] und in der Bensheimer Presse auch etwas dafür tun können. [...] schreiben. Ich bin seit einiger Zeit in der Wehrmachtsbetreuung tätig und habe so die Front im Osten und polaren Norden kennen gelernt; demnächst kommt der Süden dran. Herzliche Grüße [...] Engelbert Graf.
    Dokument Georg Engelbert Graf "Das Winzerfest"
    Roman "Das Winzerfest" von Georg Engelbert Graf Digitalisierte und kommentierte Neuauflage des Romans "Das Winzerfest" von Georg Engelbert Graf. Georg Engelbert Graf greift in seinem Roman "Das Winzerfest" die bereits in seinem 1936 erschienen Theaterstück "Wir kurbeln selber an" beschriebene Entstehungsgeschichte des Bergsträßer Winzerfestes wieder auf und schickt den Leser durch das fiktive, aber als Bensheim zu erkennende, Holdersheim. Holdersheim leidet wie viele Städte unter der wirtschaftlichen Not der Nachkriegszeit: die Stadtkasse ist leer. Alle Mittel sind recht, um in irgendeiner Form wieder an Geld zu kommen und die Stadt und die Gemeinschaft wieder zum Leben zu erwecken. Doch nicht nur die Holdersheimer bemühen sich Geld aufzutreiben. Ein windiger Geschäftsmann nutzt die Verzweiflung aus und suggeriert, dass Holdersheim aufgrund eines "Bodenschatzes" zu einem zweiten Wiesbaden aufsteigen könnte. Doch seine Art und sein Egoismus stoßen auf Gegenwehr und die Holdersheimer können ihn mit List und Tücke in die Schranken weisen und durch ihr ins Leben gerufene Winzerfest die Stadt zu neuem Glanz verhelfen. Irrungen und Wirrungen prägen das Stück und nicht nur eingefleischten Bergsträßern wird so manches Schmunzeln beim Lesen über das Gesicht huschen...

  • Der Roman "Das Winzerfest" im PDF-Format, 200 Seiten.
  • Der Roman "Das Winzerfest" im Epub-Format (ISBN 9783754608562) (Externer Link)