Bergsträßer Winzerfest
Das erste Bergsträßer Winzerfest fand vom 19. bis 22. September 1929 statt. Initiator dieses Festes war der Verkehrsverein unter dem 1. Vorsitzenden Joseph Stoll, dem 2. Vorsitzenden und Schriftführer Eduard Haßloch und dem Rechner Hans Keller, allerdings waren diese Herren bereits zuvor an einer Veranstaltung beteiligt, die als Vorläufer des Winzerfestes zu sehen ist. Dies war die Bensheimer Woche, die das lokale Werbeveranstaltung für heimische Betriebe und Waren gedacht war.
Die Bensheimer Woche als Vorläufer
Als Ausgangsbasis für das heutige Winzerfest diente die "Bensheimer Woche" vom 3. bis 11. September 1927, die von einem Ausschuss unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters Rudolf Angermeier als Werbewoche mit landwirtschaftlichen Maschinen, einer Viehausstellung, einer Gewerbe- und Gartenausstellung sowie einem Schaufensterwettbewerb und einem Festzug im Frühjahr 1927 geplant wurde.
1929 - Bergsträßer Winzerfest als Weiterentwicklung
Durch den Erfolg der "Bensheimer Woche" überzeugt, ebnete Joseph Stoll den Weg zum ersten Bergsträßer Winzerfest das parallel eine Gewerbeausstellung enthielt. Mit der Idee der Gewerbeausstellung und dem Winzerfest führte Joseph Stoll das Konzept "Hilfe zur Selbsthilfe" weiter. Ziel war der wirtschaftliche Aufschwung des Handels und des Gewerbes in Bensheim und gleichzeitig durch den Fremdenverkehr für den nötigen Bekanntheitsgrad von Bensheim zu sorgen.
Der wirtschaftliche Aufschwung und der Fremdenverkehr, der die nötigen Kunden brachte, war in einer Zeit der größten wirtschaftlichen Not (Weltwirtschaftskrise) in Bensheim dringend nötig und Aussagen wie "Einigkeit macht stark!" oder "Hilf dir selbst" waren damals keine Parolen sondern bittere Notwendigkeit. Das Risiko war hoch, denn für das erste Winzerfest wurden rund 6800 Mk freigegeben. In der Kasse des Verkehrsvereins befanden sich 124 Mk. Außerdem bestand ein Fond von 3700 Mk. aus den Überschüssen der Werbewoche 1927. Er konnte nur unter gewissen Auflagen herangezogen werden, aber man brauchte nicht auf ihn zurückzugreifen, das Fest trug sich selbst und brachte einen Überschuss von 20,80 Mk. Trotz des Erfolges des ersten Winzerfeste gab es natürlich auch Kritik und Gegenstimmen.
1931 - "Wir wollen kein Winzerfest"
Zu Beginn des Jahres 1931 erklärte der geschäftsführende Vorstand des Verkehrsvereins - Stoll, Haßloch und Keller - in einem sehr persönlichen Zeitungsartikel seinen Rücktritt. Ganz wesentlich zu diesem Rücktritt hatte die Interessenlosigkeit der Bevölkerung und besonders der eigentlichen Nutznießer der Arbeit des Verkehrsvereins beigetragen. So erklärte der Vorsitzende des Gastwirtevereins, dass die ansässigen Gastwirte, die nicht auf dem Winzerdorf vertreten waren, keinerlei Interesse am Winzerfest hätten. Derartige Beispiele von der Auffassung der Geschäftswelt gab es einige. Viele wollten die Vorteile, die die Arbeit des Verkehrsvereins ihnen brächte, sehr wohl genießen, selbst aber waren sie nicht bereit, ihren Beitrag zum Gelingen des Winzerfestes zu erbringen. Es wurde befürchtet, dass die bisherige Arbeit umsonst war und es wurde die Zukunft des Winzerfestes in Frage gestellt, dies war insbesondere für Joseph Stoll ein herber Rückschlag, hatte er doch durch massive private finanzielle und zeitliche Aufwendungen außerhalb der offiziellen Geldquellen das Winzerfest mitgestaltet.
Es geht weiter - Winzerfest 1931
Der Vorstand des Verkehrsvereins in Bensheim konnte davon überzeugt werden, zu bleiben. Einzig Eduard Haßloch schied aus und wurde durch Schmidt ersetzt. Damit blieb das Winzerfest in Bensheim und wurde auch wieder 1931 gefeiert. Der allgemeine Erfolg des Winzerfestes ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Joseph Stoll bereits sehr früh Kontakte zu Trachtenvereinen und Bürgerwehren in der näheren Region bis hin zum Bodensee hielt und auch pflegte. So kam es z.B. im Jahre 1934 zu einem der großen Trachtenumzüge mit vielen Gruppen aus dem Schwarzwald, dem Odenwald, sowie einer Gruppe mit oberbayrischen Gebirgstrachten. Selbst die ausländische Presse ("Jamestown Post"- New York , "La Razon"- Buenos Aires) berichtete darüber.
Das Bergsträßer Winzerfest wurde bis zum Jahre 1938 regelmäßig abgehalten. Ein Jahr später brach am 1. September 1939 der zweite Weltkrieg aus und das Winzerfest fand sowohl während des Krieges als auch in den ersten Jahren danach nicht statt. Nach einer Pause von zehn Jahren konnte im September 1948 das 11. Bergsträßer Winzerfest wieder durchgeführt werden. Anfänglich dauerte es nur vier Tage, begann allerdings, wie heute auch, samstags.
1948 - Erstes Winzerfest nach dem Krieg
Am Samstag, den 4. September 1948 um 10 Uhr, eröffneten Bürgermeister Joseph Treffert und Landrat Wilhelm Dengler die Werbe- und Verkaufsmesse in der Bensheimer Berufsschule. Radio Frankfurt kam am Nachmittag mit ihrer Sendung "Doppelt oder nichts" in das ausverkaufte "Deutsche Haus" und mit dem Ausspruch "Es gibt aa Bensem nur" - eröffnete Bürgermeister Joseph Treffert, am späten Nachmittag, vor den Ruinen des Rathauses das Winzerfest 1948. Seitdem ist das Winzerfest aus Bensheim nicht mehr wegzudenken. Auch hier wurde Joseph Stoll wieder tätig, auch wenn er gegenüber Bürgermeister Treffert aufgrund seines Gesundheitszustandes und seiner finanziellen Lage darauf hinwies, dass er ähnliche finanzielle und organisatorische Leistungen wie bei den ersten Winzerfesten nicht mehr leisten könne.
Nichts geht mehr - Corona macht erfinderisch
War es der Zweite Weltkrieg der die Tradition des Winzerfests gänzlich zum Erliegen brachte, so konnte sich Südhessen in den Corona-Jahren 2020 und 2021 zumindest mit zwei Alternativen begnügen. 2020 fand das Winzerfest als "Winzerfest dehaam" statt und man traf sich digital im livestream. Jeden Abend um 19 Uhr konnte man ein illustres Programm und auch einen digitalen Winzerfestumzug bestaunen und vor dem Bildschirm Wein verköstigen.
2021 bestand bereits wieder die Möglichkeit, sich im kleinen Rahmen im Freien und unter strengen Auflagen auf dem Marktplatz zu treffen und das Machwerk der fleißigen Bergsträßer Winzer zu genießen.
1927 - Dokumente Werbewoche
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Festbuch der Bensheimer Woche 1927 |
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Festbuch - Führer durch die Bensheimer Woche 1927, Faksimile, PDF-Datei (82 Seiten). |
1927/28 - Bilder Werbewoche
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Beschreibung: Bensheimer Woche 1927 - Festumzug Hauptstraße |
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Festumzug anlässlich der ersten Bensheimer Werbewoche 1927. Im Fahrzeug: Joseph Stoll hinten rechts, daneben Bürgermeister Angermeier. Standort des Fotographen Hauptstraße 6 (Hoffotograf Schmidt), im Hintergrund: Ritterplatz. |
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Beschreibung: Bensheimer Woche 1927 - Festumzug Marktplatz |
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Festumzug anlässlich der ersten Bensheimer Werbewoche 1927. Standort des Fotographen: Marktplatz Bensheim; Quelle: Stadtarchiv Bensheim |
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Beschreibung: Bensheimer Woche 1928 - Wagen der Guntrum Brauerei |
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Bensheimer Werbewoche 1928, Wagen der Brauerei Guntrum, Person im Vordergrund: Jakob Petermann, Kutschbock links: Franz Back, Kutschbock rechts: Joseph Koob, Kutschbock oben: Hans Röhrig, Originalaufnahme: H. Röhrig, Landgrafenstraße 10a, Repro Scheid; Quelle: Stadtarchiv Bensheim |
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Beschreibung: Bensheimer Woche 1928 - Wagen der Spengler |
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Bensheimer Werbewoche 1928, Wagen der Spengler, von unten l.n.r.: Mit Zylinder Bodemann, Franz Dennig, auf dem Wagen: Philipp Schuhmann, Franz Denig, Christian Eichhorn, Philipp Dreiling, Willi Samstag, Fritz Treffert, Franz Mohr, Heinrich Sattler, Philipp Emig, Philipp Arzberger, Ludwig Höfle; Quelle: Stadtarchiv Bensheim |
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Beschreibung: Bensheimer Woche 1928 - Wagen der Spengler |
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Bensheimer Werbewoche, Wagen der Spengler, unten v.l.n.r: Mit Zylinder Bodemann und Franz Dennig, auf dem Wagen: Philipp Schuhmann, Franz Denig, Christian Eichhorn, Philipp Dreiling, Willi Samstag, Fritz Treffert, Franz Mohr, Heinrich Sattler, Philipp Emig, Philipp Arzberger, Ludwig Höfle; Quelle: Stadtarchiv Bensheim |
1929 - Dokumente Winzerfest
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Das Erste Bergsträßer Winzerfest 1929 - Eröffnungsrede und Präambel |
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Eröffnungsrede und "Wie das Bergsträßer Winzerfest gedacht ist", Transkription und Faksimile, PDF-Datei (3 Seiten). |
1929 - Bilder Winzerfest
Die unten gezeigten Bilder des Winzerdorfes zeigen die ursprüngliche Variante. Die gesamte Konstruktion bestand aus Nesselstoff, der bemalt und auf Holzrahmen aufgezogen wurde. Jedes Jahr erforderte diese Bauweise eine komplette Neugestaltung. Ein Aufwand der kaum zu stemmen war. Folgerichtig wurde diese Bauart von einer soliden, bemalten Holzkonstruktion abgelöst, die allerdings den Nachteil hatte, dass die Elemente fest zusammengefügt waren und somit nach dem "Abbruch" im Folgejahr wiederum teilweise neu geschaffen werden mussten. Erst im Jahre 1935 erfolgte eine Neukonstruktion, die sich auf- und abbauen ließ. Diese Bauweise sollte auch nach dem Krieg lange Bestand haben, bis die Sicherheitsauflagen in den 1990er Jahren den Ersatz der festen Holzkonstruktionen durch moderne Zelte vorschrieben.
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Beschreibung: Joseph Stolls Entwurf des Winzerdorfes für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929 |
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Skizze auf Pergamentpapier, Entwurf des ersten Winzerdorfes auf dem Bensheimer Marktplatz von Joseph Stoll für das Winzerfest 1929. |
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Beschreibung: Bauarbeiten am Winzerdorf für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929 |
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Bauarbeiten am ersten Winzerdorf auf dem Bensheimer Marktplatz für das Winzerfest 1929; Quelle: Stadtarchiv Bensheim |
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Beschreibung: Eindrücke vom Winzerdorf für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929 |
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Eindrücke vom Winzerdorf für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929, vermutlich an einem ruhigen Vormittag oder vor der Eröffnung; Quelle: Stadtarchiv Bensheim |
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Beschreibung: Eindrücke vom Winzerdorf für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929 |
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Eindrücke vom Winzerdorf für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929, Aufnahme zeigt den Marktbrunnen mit dahinter liegender überdachter Tanzfläche, im Hintergrund die alte Stadtkirche und das Rathaus mit Metzendorf-Fassade; Quelle: Stadtarchiv Bensheim |
1929 Zeitungsartikel Winzerfest
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Beschreibung: Werbeanzeige vom 17.10.1929 für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929 |
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Werbeanzeige vom 17.10.1929 für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929, Text: Bergsträßer Winzerfeft in Bensheim vom 19.-22. Oftober 1929, Winzerdorf auf dem Marktplatz, Weinschänken in der Vorstadt,Sonder-Veranstaltungen in allen Gaststätten, Illumination, Konzert, Volksfest, Tanzpodium Vergnügungspark, Sonntag, den 20. Oktober 1929 großer Winzer u. Werbeumzug, Kübler, Winzer und Volkstänze, Feuerwerk, Beleuchtung des Kirchbergs, Dauerkarte Mk. 1.50-, Einzelkarten: Samstag und Sonntag Mk. 0.30 Montag und Dienstag Mk. 0.20, Karten im Vorverkauf bei: Buchhandlung Mezendorf, Kaulbach, Obst Zigarrenhaus Lautenfeld, Hesch, Schuhmacher. |
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Beschreibung: Programm zum ersten Bergsträßer Winzerfest 1929 |
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Programm des ersten Bergsträßer Winzerfestes veröffentlich im Bergsträßer Anzeigeblatt, Text: Veranstaltungen während des Bergsträßer Winzerfestes in Bensheim; Samstag, den 19. Oktober 1929 - Nachmittags 3 1/2 Uhr: Eröffnungsfeier im Winzerdorf. Anschließend Konzert bis 7 Uhr. - Abends 8-12 Uhr: Fröhliches Treiben im Winzerdorf, in den Weinschänken der Vorstadt und im Vergnügungspark. Konzert und Tanz im Winzerdorf u. im Vergnügungspark; Sonderveranstaltungen im Winzerdorf: Tanzgruppen der Winzerinnen, Winzer und Küfer. Gesangsabteilung des Kath. Gesellenvereins. Reckturnen des Turnvereins Bensheim E. V. Reigen- und Kunstfahren des Radfahrerklubs 03 Bürstadt. Vergnügungspark. Kirchbergbeleuchtung. Sonntag, den 20. Oktober 1929 - Vormittags 9 1/2 Uhr: Tagung des Bezirksverbands der Gewerbevereine und der Innungen der Kreise Bensheim und Heppenheim im Hotel "Deutsches Haus"; Vormittags 10 Uhr: Fußballwerbespiel auf dem städtischen Sportplatz (1. Mannschaft Fußballklub 07 Bensheim gegen 1. Mannschaft Germania Auerbach); Vorm. 11 1/2 Uhr: Frühkonzert im Winzerdorf; Nachmittags 2 1/2 Uhr: Großer Winzer- und Werbe-Festzug. Anschließend Konzert und Tanz im Winzerdorf und Vergnügungspark. Sonderveranstaltungen im Winzerdorf: Winzertänze der Schülerinnen - Abteilung des Turnvereins Bensheim E. V. Fröhliches Treiben im Winzerdorf, in den Weinschänken der Vorstadt und im Vergnügungspark. Bei einbrechender Dunkelheit Illumination der Innenstadt u. Kirchbergbeleuchtg, Abends 7 Uhr: Feuerwerk auf dem Kirchberg; Abends bis 12 Uhr: Konzert und Tanz im Winzerdorf und im Vergnügungspark Sonderveranstaltungen im Winzerdorf: Reigen- und Kunstfahren des Radfahrerklubs 03 Bürstadt. Ringen und Stemmen des Kraftsportvereins 1928 Bensheim. Tanzgruppen der Winzerinnen, Winzer und Küfer. Vergnügungspark. Montag, den 21. Oktober 1929; Vormittags 10-12 Uhr: Frühkonzert im Winzerdorf, Nachmittags: Fröhliches Treiben im Winzerdorf, in den Weinschänken der Vorstadt und im Vergnügungspark. Abends 8-12 Uhr: Konzert und Tanz im Winzerdorf und im Vergnügungspark. Sonderveranstaltungen im Winzerdorf: Gesangverein "Liederkranz". Tanzgruppen der Winzerinnen, Winzer und Küfer, Vergnügungspark. Dienstag, den 22. Oktober 1929, Vormittags 10-12 Uhr: Frühkonzert im Winzerdorf Nachmittags: Fröhliches Treiben im Winzerdorf, in den Weinschänken der Vorstadt und im Vergnügungspark. Abends 7-12 Uhr: Konzert und Tanz im Winzerdorf und im Vergnügungspark. Sonderveranstaltungen im Winzerdorf: Tanzgruppen der Winzerinnen, Winzer und Küfer. - Vergnügungspark. |
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Beschreibung: Eindrücke vom Winzerdorf für das erste Bergsträßer Winzerfest 1929 in einem Zeitungsartikel vom 11.10.1929 |
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Zeitungsartikel aus dem Bergsträßer Anzeigeblatt vom 11.10.1929 kurz vor Beginn der Eröffnung, Text: Bergsträßer Winzerfest in Bensheim. Schon beginnt das Winzerdorf auf dem Marktplak stolz sein Haupt zu erheben. Gar mancher ist erstaunt über den umfangreichen Bau, der dort, die eifrigen Hände der Zimmerleute errichten. Die einzelnen Buchten haben bereits ihre Liebhaber gefunden, leibliche Genüsse alle Art werden geboten werden. Der Juxplatz ist nun vollständig vergeben. Eine so zahlreiche Schau allerneuester Attraktionen, wie da beisammen sein wird, hat Bensheim noch nicht erlebt. Auch das Programm, insbesondere die musikal. Darbietungen, versprechen das Allerbeste. Die einzelnen Ausschüsse haben das möglichste geleistet, um das Winzerfest großzügig in die Wege zu leiten. Wenn nun noch die Ortsvereine sich recht zahlreich beteiligen (siehe heutige Anzeige), dann ist ein guter Festverlauf gesichert. |
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Beschreibung: Zeitungsartikel vom 30.10.1929 im Bergsträßer Anzeigeblatt, Danksagung an alle Beteiligten |
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Zeitungsartikel aus dem Bergsträßer Anzeigeblatt vom 30.10.1929, Danksagung des Verkehrsvereins nach erfolgreichem Winzerfest, Text: Öffentliche Danksagung, Der schöne einwandfreie Verlauf des ersten Bergsträßer Winzerfestes in Bensheim gibt uns Veranlassung, allen denen, die durch ihre tatkräftige Mitarbeit zum erfolgreichen Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, unseren allerherzlichsten Dank auszusprechen. Insbesondere gilt unser Dank der Stadtverwaltung Bensheim, an ihrer Spitze dem Herrn Bürgermeister Dr. Angermeier, für das bereitwillige Entgegenkommen und die große Unterstützung, die uns in jeder Weise zuteil wurden. Ferner danken wir allen übrigen Behörden, den Körperschaften, Vereinen und Einzelpersonen, die dem Winzerfeste Unterstützung und Interesse entgegenbrachten. Nicht zuletzt sei Dank gesagt allen Mitarbeitern, die zur Vorbereitung und Durchführung des Festes beigetragen haben, wobei die Tanzgruppen, die Festzugsteilnehmer und die sonstigen Darbietungen hervorgehoben werden sollen. Aber auch alle übrigen Bewohner unserer Stadt sei für die Beflaggung und Ausschmückung der Häuser gedankt, den Bewohnern der Vorstadt insbesondere dafür, daß sie unseren Gedanken, die ganze Stadt in einen Festplatz zu verwandeln, so erfolgreich in die Tat umsetzen halfen. Mit diesem Dank verbinden wir gleichzeitig die Bitte, uns auch in den folgenden Jahren bei der Durchführung des alljährlich wiederkehrenden Bergsträßer Winzerfestes in Bensheim in gleicher Weise unterstützen zu wollen. Verkehrsverein Bensheim, Stoll 1. Vorsitzender; Hassloch 2. Vorsitzender und Schriftführer; Keller Rechner. |
1931 - Das Aus für das Winzerfest
Zeitungsartikel |
Beschreibung: Zeitungsartikel vom 29. März 1931, Der Vorstand des Verkehrsvereins gibt auf - Winzerfest vor dem Aus |
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Zeitungsartikel aus dem Bergsträßer Anzeigeblatt vom 29.03.1931, Text: Wacht auf, Bensheimer Bürger! In der Generalversammlung des Verkehrsvereins Bensheim am 23. März 1931 erklärte der geschäftsführende Vorstand, die Herren Stoll, Haßloch und Keller ihren Rüdtritt. Ueber zwei Stunden lang versuchten die Anwesenden, die Herren in ihrem Entschluß umzustimmen, ohne das gewünschte Resultat zu erreichen. Die von den Herren angeführten Gründe sind auch allzu verständlich. Ganz wesentlich zu dem Entschluß hat die In- teressenlosigkeit der hiesigen Bevölkerung und besonders der eigentlichen Nutznießer der Arbeit des Verkehrsvereins beigetragen. Es ist tatsächlich standalös, daß der Bensheimer Verkehrsverein kaum 150 Mitglieder hat. Das kleine Auerbach hat mehr als das Doppelte. Dort hat jeder erkannt, daß die Tätigkeit des Verkehrsvereins der gesamten Bevölkerung zugute kommt. Wir wollen noch einige Kleinigkeiten aufzählen, die das ihre mit dazu beigetragen haben, daß die Herren des Vorstandes die Nase voll haben. Der Herr Vorsitzende des hiesigen Gastwirtevereins erklärte frei heraus, daß diejenigen Gastwirte, die nicht gerade auf dem Winzerdorf vertreten waren, keinerlei Interesse am Winzerfest hätten. Wenn sie auch an diesen Tagen höhere Einnahmen hätten, so wäre wochenlang darauf nichts zu tun. Wir finden eine derartige Behauptung einfach unerhört, das genaue Gegenteil ist uns von einer großen Anzahl Gastwirte bekannt. Sie alle zählen die Winzerfesttage zu den besten Einnahmequellen des ganzen Jahres. Ein sehr gut situierter Geschäftsmann in der Hauptstraße, dessen Verdienste in den Winzerfesttagen in die Hunderte gehen, hat bei der Beitragstaffierung den geringen Betrag von RMk. 3.- nicht bezahlt, sondern nur RMK. 2.- hingegeben mit dem Bemerken, die andere Mark könnt Ihr bekommen, wenn der Verkehrsverein es fertig bringt, daß die Autos vor meinem Hause wieder halten dürfen. Ein hiesiger Meister, der beim Winzerfestaufbau Hunderte verdient, nicht etwa nur einnimmt, wollte nur RMK. 1.50 Beitrag zahlen, das wäre genug für einen Verein. Derartige Beispiele sind noch in Fülle vorhanden. Es ist ein ganz trauriges Zeichen von der Auffassung der hiesigen Geschäftswelt, daß sie die Vorteile, die die Arbeit des Verkehrsvereins ihnen bringt, wohl genießen aber selbst nichts dazu beitragen wollen. Wir werden es wohl noch erleben: daß die ganze bisherige Arbeit umsonst war. Das Winzerfest ist in Frage gestellt für 1931 und für alle weitere Zeit, wenn die Bevölkerung nunmehr nicht tatkräftig mitarbeitet und unterstützt. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß mit Herrn Stoll, der vorläufig nicht zu ersetzen ist, das Winzerfest steht und fällt. Die Generalversammlung vom Montag vertagte die Neuwahl auf Montag nach Ostern, also auf den 13. April. Wir sehen die einzige Hoffnung daß Herr Stoll sich doch noch anders besinnt, nur dann vorhanden, wenn diese Versammlung überfüllt wird, und Herrn Stoll ein allgemeines Vertrauensvotum und das Gelöbnis der Mithilfe in jeder Beziehung gegeben wird. Mitglieder des Verkehrsvereins! Geschäftsleute von Bensheim! Tut Eure Pflicht! und kommt alle zur Generalversammlung am 13. April 1931. Es steht für Euch alle ein wesentlicher Faktor Eures weiteren Wohlergehens, ja Eurer Existenz auf dem Spiele! In unserer Nachbarstadt Heppenheim wartet man darauf, daß Bensheim das Bergsträßer Winzerfest aufgibt. Man wird sofort in Heppenheim die Initiative ergreifen. Tritt dies aber ein, dann kann man sagen: Schlafe weiter Bensheim! |
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Beschreibung: Ansichtskarte, gelaufen am 08.10.1931 von Joseph Stoll an Gärtnerei Kindlar - Danksagung für Unterstützung |
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Ansichtskarte Motiv: Joseph Stoll zu Pferd, im Hintergrund die Bürgerwehr von "Oald Bensem", Verlag: W.M., gelaufen 08.10.1931; Adresse: Gärtnereibetrieb Kindlar, Bensheim, Heidelbergerstraße; Text: Sehr geehrte Familie Kindlar! Für die mir übermittelte frd. [freundliche] Aufmerksamkeit danke ich Ihnen von ganzem Herzen. Ich habe daraus ersehen, daß es auch Leute gibt, die im Stillen meine Arbeit anerkennen. Sie haben mir und meiner Familie durch den überbrachten Blumengruß eine sehr, sehr große Freude bereitet. Meinen herzlichsten Dank! Ihr stets ergebener Joseph Stoll; Anmerkung: Joseph Stolls überschwängliche Danksagung in Kombination mit einem Postkartenmotiv seiner eigenen Person lassen sich im Jahre 1931 dadurch erklären, dass zu Beginn desselben Jahres der Vorstand des Verkehrsvereins - Stoll, Haßloch und Keller - aufgrund von Interessenlosigkeit am Winzerfest und Anfeindungen durch die lokale Geschäftswelt zurückgetreten ist. Ein herber Rückschlag für Stoll, der durch massive private Aufwendungen finanzieller Art das Winzerfest erst ermöglicht hatte. |
1932 - Bilder Winzerfestumzug
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 2, Fußgruppe, Blaskapelle. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 3, Fußgruppe: Freiwillige Feuerwehr Bensheim. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 4, Fußgruppe aus Kindern bestehend. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe Nummer unbekannt, Wagen mit Weinpresse und Fass - "Der Wein ist Wahrheit - In Wahrheit ist Wein". |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 7, Wagen mit Weinglass und Personen in Toga. Motto: "Trinkt Bensheimer Wein". |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 8, Wagen mit Weinfass und Weinflaschen. Aufschrift: Garantiert naturrein, 1931er Hohberg, Stadt Bensheim. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe unbekannt, Wagen mit Weinfass und Rebenschmuck, sowie Winzer mit Hotte. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 11, Wagen mit Weinfass und zechenden Jugendlichen (Schüler oder Studenten). |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 12, Wagen der Peter-Vereinigung, Haus mit Storch und Kinderbett. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe Nr. unbekannt, Bensheimer Handwerker und Innungen mit Standarten. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 17: Wagen mit Blumenschmuck und Hütte vom "Kleingartenverein Bensheim" |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 18: Wagen mit Personen in Biedermeiertracht "Datterich" |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 19: Wagen mit Mühle und Personal sowie Esel mit Getreidesäcken. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 19: Wagen mit Mühle und Personal sowie Esel mit Getreidesäcken. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 22: Wagen mit Frauen und Kindern in Tracht bei der Heimarbeit (Spinnen, Nähen etc.) |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 22: Wagen mit Frauen und Kindern in Tracht bei der Heimarbeit (Spinnen, Nähen etc.) |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 24: Blaskapelle in Marineuniformen. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe Nummer unbekannt: Reiter |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe Nummer unbekannt: Reiter |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 26: Vierspänner, Kutsche mit "herrschaftlichen Personen" und Gefolge. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe unbekannte Nummer: Zweispänner, Kutsche mit üppigem Blumenschmuck. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer 27: Einspänner mit "Herrschaft" |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmernummer unbekannt; Biedermeierpaar "Olad Bensem" gefolgt von "Schützengilde Bretten 1504" |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer 29: Blaskapelle in weißen Uniformen, Nr. 30: Biedermeierpaar "Oald Bensem" und Nr. 31: Bürgerwehr. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer 30: Biedermeiergruppe, Nr. 31: Bürgerwehr, Nr. 32: Biedermeiergruppe. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer Nr. 32: Biedermeiergruppe, Nr. 33: Bürgerwehr |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer Nr. 33: Bürgerwehr, Nr. 34: Biedermeier, Bürgerwehr folgend |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer Nr. unbekannt |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer Nr. 36: Biedermeiergruppe, Nr. 37 Blaskapelle. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer Nr. 39: Biedermeiergruppe, Nr. 40 Bürgerwehr, Schützenverein. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmer Nr. 40: Bürgerwehr Bad Peterstal. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 41: Blaskapelle, Jugendliche in weißer Uniform. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 44: Heimatvereinigung "Oald Bensem", Joseph Stoll auf Schimmel, Bürgerwehr folgend. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Teilnehmergruppe 43: Biedermeiergruppe von "Oald Bensem", Joseph Stoll auf Schimmel. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Ende des Winzerfestumzugs, strömende Besuchermassen in Richtung Innenstadt. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Ende des Winzerfestumzugs, strömende Besuchermassen in Richtung Innenstadt. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Ende des Winzerfestumzugs, strömende Besuchermassen in Richtung Innenstadt. |
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Beschreibung: Eindrücke vom 4. Bergsträßer Winzerfest 1932 - Winzerfestumzug |
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Ende des Winzerfestumzugs, strömende Besuchermassen in Richtung Innenstadt. |
1934/1938 Tonmedaille von Tilman Zobel
Objekt |
Beschreibung: Winzerfest Tonmedaille 1934 |
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Tonmedaille anlässlich des 10. Bergsträßer Winzerfests in Bensheim 1938 von Tilman Zobel. Die Medaille hat einen Durchmesser von ca. 10,4 cm, eine Höhe von 1,5 cm und zeigt den Gründungsvater des Bergsträßer Winzerfests Joseph Stoll. |
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Beschreibung: Winzerfest Tonmedaille 1938 |
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Tonmedaille anlässlich des "VI. Bergsträßer Winzer- und Trachtenfest in Bensheim 1934" von Tilman Zobel. Die Medaille hat einen Durchmesser von ca. 11 cm, eine Höhe von 1,5 cm. Das Hakenkreuz am unteren Ende der Medaille wurde in obiger Abbildung geschwärzt. |
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Beschreibung: Brief Bürgermeister Treffert an Joseph Stoll - Winzerfestausschuß 1949 |
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Absender: Kur- und Verkehrsverein Bensheim e. V., Geschäftsstelle: Rathaus, Fernruf Nr. 120, 121, 122; 16 Bensheim a. d. B., den 9. Juni 1949; Adressat: Herrn Josef Stoll, Bensheim, Darmstädterstr.; Text: In der Vorstandssitzung des Kur- & Verkehrsvereins Bensheim am 2. Juni 1949, wurden Sie von den Mitgliedern in den Ausschuß "Winzerfest" gewählt. Ich hoffe, dass Sie diese Wahl annehmen und Ihre geschätzte Kraft in den Dienst dieser guten Sache stellen. Am Dienstag, den 14. Juni 1949 findet bei Mitglied Schwerdt - Bensheimer Hof - 20,30 Uhr eine Sitzung des Vorstandes mit sämtlichen Ausschüssen statt, wozu ich Sie herzlichst einlade. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung rechne ich bestimmt mit Ihrem Erscheinen. I. Vorsitzender: Treffert. |
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Beschreibung: Brief Joseph Stolls an Bürgermeister Treffert - Winzerfestausschuß 1949 |
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Josef Stoll Bensheim, Darmstädtstr. 50; Bensheim, 14.6.49; Betr: Wahl in den Winzerfestausschuß. Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Infolge meiner schlechten finanziellen Lage sehe ich mich außer stande, einem Gremium anzugehören, das zwangsläufig mit Ausgaben verbunden ist, die, wenn sie noch so gering erscheinen, ich mir nicht leisten kann. Zudem ist mein gesundheitlicher Zustand in letzter Zeit nicht der Beste und gestattet mir nicht, öftere und länger dauernden Sitzungen beizuwohnen. Ich bin eben körperlich den damit verbundenen Anstrengungen, besonders bei der Ausarbeitung und Durchführung eines solchen Festes nicht mehr gewachsen. Ich hoffe, daß sie die hier vorgebrachten Gründe verstehen und würdigen und wünsche den Bestrebungen Ihrer jüngeren und tatkräftigeren Mitarbeiter in Interesse des traditionellen "Bergsträßer Winserfestes in Bensheim" besten Erfolg. Hochachtungsvoll Joseph Stoll; An den Vorstand des Kur & Verkehrsvereins Bensheim, z.H. des 1. Vorsitzenden. |