Beauner-Platz - Kaiser Wilhelm-Anlage - "die Ââlag"
Der Beauner Platz in Bensheim ist nur ein Beispiel für die massiven Veränderungen, die Plätze, Straßen und Städte generell, im Laufe der Zeit durchlaufen. So auch "die Ââlag", wie der Bensheimer sagen würde. Neben den vielen Namen hat sich dieser Teil der Stadt ständig verändert und auch Joseph Stoll trug seinen Teil dazu bei, dass die Anlage (Ââlag) sich wandelte. So schaffte er durch das Roden der Bäume und die Neugestaltung des Platzes Raum für eine doppelte Nutzung: Parkanlage zum einen, Freifläche für Veranstaltungen, insbesondere dem Winzerfest zum anderen.
Im Bensheimer Idiotikon findet man eine knappe Beschreibung des heutigen Beauner Platzes:
"Vom unteren Rinnentor bis zum Dalberger Hof hatte die frühere Bensheimer Stadtmauer keine Türme. Dafür war diese Mauer durch einen tiefen Graben geschützt, der später eingeebnet wurde. Das Gelände hieß noch lange Zeit „der Graben“. Daran erinnert noch das auf den freien Platz mündende „Untere Grabengäßchen“, das im Jahre 1679 einen kleinen Ausgang durch die Stadtmauer erhielt. Später wurde dieser ausgefüllte Graben städtische Anlage. Um 1800 wurde der aufgefüllte Graben als „Tuchbleiche“ benutzt. (Siehe: Joseph Stoll: Das alte Bensheim in Einzeldarstellungen“, Seite 41.) Die Anlage zerfiel in zwei Teile, unterbrochen durch die Straße nach dem Bahnhof. Der südliche Teil diente als Kinderspielplatz und zum Abhalten von festlichen Veranstaltungen. An der Straße stand ein Springbrunnen. Der nördliche Teil war parkartig angelegt. An der Straßenfront, dem oben erwähnten Springbrunnen gegenüber, stand „die Germania“, das Ende der 1870er Jahre errichtete Kriegerdenkmal für die im Kriege 1870/1871 gefallenen Bensheimer. Im Jahre 1934 wurde der südliche Teil planiert und mit einem Schotterbelag versehen, um als Vergnügungspark für die Winzerfeste zu dienen. Der Springbrunnen wurde entfernt. Der nördliche Teil der Anlage wurde umgerodet und gärtnerisch angelegt. Das Kriegerdenkmal, das durch unsachgemäße Behandlung völlig verwittert war, verlegte man an die äußerste nördliche Spitze. Es wurde am 27. März 1945 durch eine Bombe zerstört."
Die hier gezeigten Bilder geben einen Eindruck der Veränderungen: